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Zur zeit Jesu "hörte die Volksmenge ihn gern" (Markus
12,37). Sehr viele folgten ihm und wurden den Augenzeugenberichten seiner
Jünger zufolge von ihm auf wunderbare Weise geheilt und gespeist. Wie kam es
dann, dass er gekreuzigt wurde? Die Rabbiner und Schriftgelehrten waren voller
Neid gegen ihn, weil er beliebter war als sie, und so wiegelten sie das Volk zur
Forderung seiner Kreuzigung auf. Dabei hatten sie eine zweifache Begründung: 1.
Er habe das Gesetz gebrochen, weil er am Sabbat heilte (Lukas 13,14 u.a.), und
2. er habe gelästert, indem er beanspruchte, Gott zu sein (Johannes 8,58; 10,33
u.a.). Wie wir jedoch aus der Bibel wissen, hatten die Propheten angekündigt, dass
der Messias Gott sein würde (Psalm 110,1; Jesaja 7,14; 9,6; Meleachi 3,1 u.a.).
Die Rabbiner konnten das einfach nicht glauben. Sie verstanden auch die anderen
messianischen Prophezeiungen nicht, andernfalls hätten sie erkannt, dass sie
selber einige davon erfüllten, indem sie Jesus verwarfen und kreuzigten.
Seitdem hat das jüdische Volk die von Rabbinern seiner Zeit vertretenen Missverständnisse
und Vorurteile bezüglich Jesus stets beibehalten.
Angetrieben von ihren religiösen Führungspersönlichkeiten, verfolgten die
Juden die Christen in gleicher Weise wie die römischen Kaiser. Man muss
bedenken, dass mindestens die ersten hundert Jahre über die Juden die Christen
verfolgt haben. Erst vier Jahrhunderte später fing die Verfolgung und Ermordung
von Juden, durch das aufkommen des römischen Katholizismus der zum einzigen
offiziell erlaubten "Christentum" geworden war, an. Man kann den Juden
wohl kaum die Schuld daran geben, dass infolge der Jahrhunderte solcher
Verfolgungen eine große Angst und fast unüberwindliches Misstrauen gegenüber
"Christen" Teil der jüdischen Seele wurde. Für diese Tragödie muss
der römische Katholizismus die Schuld tragen.
Hitler war römischer Katholik, er wurde von dieser Kirche niemals
exkommuniziert, und so wird der Holocaust als ein weiteres Indiz gegen das
"Christentum" gesehen. Hätte die römische Katholische Kirche mit
Ihren weltweiten Einfluss auf das damalige Deutschland Druck aus geübt wäre es
bestimmt nicht zum Holocaust gekommen.
Die meisten Juden sind sich nicht darüber im klaren, dass durch die Inquisition
schätzungsweise 100mal soviel Christen wie Juden umgekommen sind. 15
Jahrhunderte lang hat die Kirche - gleichzeitig mit ihrem tausendfachen Mord an
Juden - Christen zu Hunderttausenden gefoltert und getötet. Viele dieser Opfer
waren treue Jünger Christi, die in allen Jahrhunderten dem Papst oder seiner
Kirche die Untertänigkeit verweigerten und stattdessen die Bibel als
Richtschnur in allen Lagen des Glaubens und des Lebens befolgen wollten.
Dieses falsche "Christentum" mit seinem Sitz in Rom war so
blutrünstig geworden wie der Islam, und in mancher Hinsicht sogar noch
schlimmer.
Obwohl die Juden von der Reformation gehört haben, ausgelöst durch Martin
Luther im 16 Jahrhundert, ist ihre Bedeutung den meisten unbekannt. Unzählige
Menschen lasen die Bibel erstmalig selber und wurden dadurch von der Verblendung
befreit. Als Ergebnis der Reformation gibt es heute Millionen als evangelisch
oder evangelikal bezeichnete Christen, die den römische Katholizismus als
falsches religiöses System ablehnen.
Diese nichtkatholischen
Jünger Christi lieben Israel und beten für den Frieden Jerusalems. Weit davon
entfernt, sich an Antisemitismus oder Judenverfolgung zu beteiligen, würden sie
ihr Leben für die natürlichen Brüder Jesu Christi geben.
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